Sie möchten eine Session anbieten und ein Publikum dafür begeistern?

Nicht zu allgemeine Themen vorschlagen.
Wenn Sie zum BarCamp Thema allgemein referieren, beraten oder diskutieren möchten, haben potentielle Teilnehmer keine Vorstellung was in der Session nun wirklich passieren soll und sehen kaum einen Mehrwert für sich. In 45 min können Teilnehmer auch gar nicht alle Argumente zu einem komplexen Thema betrachten. Nehmen Sie sich lieber einen interessanten Teilaspekt heraus oder verknüpfen Sie unterschiedliche Elemente miteinander, um neue Thesen zu diskutieren.

Werbe- und Verkaufs-Sessions unterlassen.
Es ist verlockend Ihr Produkt, Angebot oder Dienstleistung vor einem interessierten Publikum zu präsentieren. Ohne einen wirklichen sachlicher Bezug zum Sessionthema sollten Sie dies aber tunlichst unterlassen. Denn reine Produkt- und Mitgliederwerbung auf BarCamps ist - aus verständlichen Gründen - verpönt und Ihre Sessionteilnehmer werden Ihren Monolog nicht lange folgen und sich ggf. negativ im Plenum äußern oder die Session verlassen.

Funktionieren immer: So genannte Info-Sessions.
Nicht jeder hat Zeit oder Muse sich mit einem aktuellen Thema, Streitpunkt Ereigniss oder Neuheit auseinander zu setzen. Es ist niemandem mehr möglich, über alles und jedes informiert zu sein, oder Hintergründe und Zusammenhänge zu kennen. An dieser Stelle können Sie Ihr vorhandenes Know-How einfach teilen, vielleicht in einem kurzen Vortrag mit anschließender Frage- und Disskussionsrunde.

Auch immer interessant: Erlebnis- und Praxis-Sessions.
Sie beschäftigen sich intensiv beruflich oder privat mit einer ganz bestimmten Sache, die Sie nicht mehr loslässt? Schildern Sie doch Ihre Praxiserfahrungen und Erlebnisse. Zuhörer schätzen Authentizität und werden Ihnen gerne folgen und vielleicht - falls Sie sich irgendwie festgebissen haben - mit Ihnen zusammen sogar an Lösungswegen arbeiten.

Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr Sessionangebot wirklich für das BarCamp geeignet ist, sprechen Sie doch den Moderator oder andere Organisatioren vor Beginn des BarCamps an. Sie erhalten sicherleich eine entsprechende Empfehlung.

Die Teilnehmerrunde für Ihre Session steht, was jetzt?

Einen höflichen und respektvollen Umgang pflegen
Es ist Ihre Aufgabe als Sessionleiter darauf zu achten, dass alle Teilnehmer friedlich und respektvoll miteinander umgehen. Tolerieren Sie kein dauerndes Dazwischenreden, Selbstdarstellung oder gar Beschimpfungen und Beleidungen durch einzelne Teilnehmer. Das gilt natürlich ganz besonders für Sie selbst, seien Sie dafür ein Vorbild. Im schlimmsten (sehr unwahrscheinlichen) Fall bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als den oder die Verursacher des Raumes zu verweisen oder die Session zu beenden. Besprechen Sie sich in solchen Fällen auf jeden Fall mit dem Organisationsteam des BarCamps.

Vorstellungsrunde zu Beginn der Session Vor allem bei "interaktiven" Sessions (z.B. Diskussionsrunden, Workshops o.ä.) möchten sich Teilnehmer etwas näher kennenlernen oder kundtun, warum Sie zu einem Thema einen Beitrag leisten möchten oder können. Aufgrund des zeitlichen Limits sollten Sie aber zwingend auf die Beschränkung auf wenige Sätze achten und im Zweifelsfall lange Monologe freundlich unterbrechen.

Ihre persönliche Einstellung als Session-Leitung
Überzeugen Sie in Ihren Beiträgen durch echte Inhalte und Information, statt durch Ihre Persönlichkeit oder Position. Vermeiden Sie eine übertriebene Selbstdarstellung und Meinungshoheit. Selbst bei einem Vortrag lassen Sie auch Ihre Session-Teilnehmer zu Wort kommen. Einwände, andere Meinungen oder Kritik sollten Sie annehmen und nicht niederreden oder ignorieren. Sie sollten sich vielmehr so präsentieren, als seihen Sie nur selbst ein Teilnehmer Ihrer eigene Session, der neugierig auf die Fragen und Erfahrungen anderer ist.

Wenn Teilnehmern kommen und gehen
Ein BarCamp gewährt allen Teilnehmern die Freiheit die Teilhabe individuell zu gestalten. Nehmen Sie es also nicht persönllich, wenn Teilnehmer einfach aufstehen und Ihre Session verlassen. Vielleicht haben Sie sich unter der Session einfach etwas anderes vorgestellt oder fühlen sich persönlich in der Runde einfach nicht richtig aufgehoben. Halten Sie die Unterbrechung so kurz wie möglich und fahren einfach fort bzw. arbeiten im Team einfach weiter. Es kann ja auch jederzeit ein neuer Teilnehmer zu Ihnen stoßen und ganz andere spannende Kompetenzen und Beiträge mit sich bringen.

Die Session-Dokumentation
Nicht nur für die spätere Vorstellung im Plenum, sondern auch für einen evtl. BarCamp-Bericht oder Ihre eigenen Aufzeichnungen, werden Inhalte und Ergebnisse einer Session üblicherweise auf einem Flipchart notiert. Form und Aussehen ist dabei irrelevant, solange die Dokumentation für andere wenigstens grob nachvollziehbar ist. Ob Stichpunkte, Skribbles oder Zeichnugen - ein textliches oder grafisches Talent ist dazu nicht notwendig. Klären Sie gleich zu Beginn der Session, ob vielleicht jemand bereit ist, die besprochenen Inhalte zu Papier zu bringen, damit diese nicht vergessen und zu einem späteren Zeitpunkt nachvollzogen werden können.

Die Präsentation der Session im Plenum
Die Teilnehrmer anderer Sessions möchten sicher gerne erfahren, welche Inhalte in parallel laufenden Runden besprochen wurden. Der kurzen Präsentation von Ergebnisse bzw. Erkenntnisse aus einer Session kurz im gesamten Plenum kommt deshalb auch eine wichtige Bedeutung zu. Diesem Part obliegt nicht zwingend dem Session-Leiter Wenn Sie ein echtes Bild über Wirkung und das Verständnis eines Vortrags erhalten wollen, dann sollte dies sogar dringend nicht durch den Vortragenden geschehen. Klären Sie einfach kurz vor Schluß in der Teilnehmerrunde, ob ein Einzelner (oder auch gerne mehrere zusammen) die Sessionergebnisse präsentieren möchte. Oft fühlt sich jemand berufen, oder jemanden spricht gerne vor einem Publikum. Wichtig ist das Einverständnis des oder der Präsentatoren. Eine "sanfte Überredung" ist legitim, aber zwingen Sie (oder die Gruppe) keinesfalls eine Person. Während der Präsentation im Plenum werden Vortragende nicht unterbrochen, auch wenn Sie der Meinung sind, Ihre Position wird nicht ausreichend oder korrekt wiedergegeben. Kurze sachlichen und unpersönliche Ergänzungen im Anschluss an die Präsentation durch die Gruppe sind erlaubt und werden sicherlich vom Moderator des BarCamps aufgegriffen.